Gefahren bei Vergesellschaftung


Achtung, manche Bilder zeigen stark Verletzte Tiere.

Die Vergesellschaftung einzelgängerischer Bartagamen ist immer nur ein Experiment, welches zu jeder  Zeit schief gehen kann.

Somit muss klar sein, geht man dieses Experiment ein, muss immer die Möglichkeit vorhanden sein, jedes Tier einzeln halten zu können. Diese Vorkehrung sollte jeder gute Halter treffen, damit die Tiere bei Unverträglichkeit nicht hin und her geschoben werden.Bartagame frisst Echse


Da Bartagamen außerhalb der Paarungszeit jede andere Echse aus ihrem Revier vertreibt, kann eine Unverträglichkeit nach wenigen Tagen sichtbar werden, manche aber auch erst nach vielen Jahren.

Dabei ist es egal, ob die Tiere verwandt sind oder sich ihr ganzes Leben lang kennen. Bis der Mensch Unverträglichkeiten wahrnimmt, ist meist schon seit Wochen, Monaten oder gar Jahren etwas nicht in Ordnung. Denn bis dieses ruhige gelassene Tier aggressiv reagiert, muss meist schon viel passieren.

 

Terrarium

Wichtig bei dem Versuch der Vergesellschaftung ist wirklich viel Platz. Dies ist mit dem Mindestmaß niemals möglich und die Tiere können sich auf 150-180 cm einfach nicht genug aus dem Weg gehen. Daher sollte das Terrarium unbedingt bei 2 Vergesellschaftung Zeh verlorenEinzelgängern Platz für 2 Reviere bieten, mit viel Sichtschutz.

Die Maße des Deutschen Tierschutzbundes für eine Vergesellschaftung sind sehr hoch angesetzt, doch zeigt der Tierschutzbund deutlich, dass die gern beschrieben Mindestmaße nichts mit guter Haltung zu tun haben. Somit sollte ein Mittelweg zwischen dem Mindestmaß und dieser genannten Haltung gefunden werden, je größer desto besser:

Tierschutzbund:Streckbrief Bartagame

Denn für den Verlust von Zehen, Schwanzspitze oder kompletter Gliedmaßen, reicht oftmals ein einziger Biss. Oft entstehen Entzündungen oder das komplette Gewebe stirbt ab (siehe Bild)

Größe und Gewicht

Die Tiere sollten unbedingt gleich groß sein und  in etwa gleich schwer. Bartagamen fressen kleine Echsen und es wären nicht die ersten Tiere die ihren Fuß, ihren Schwanz oder ihr Leben verlieren, weil eine andere Bartagame sie angreift oder versucht zu fressen.

Verletzung

Verletzungen


Bartagamenbisse sind oft zuerst kaum sichtbar, durch den Speichel der Tiere herrscht jedoch eine große Entzündungsgefahr, so dass Teile absterben können oder sich ein Abzess bildet.

Verschiedene Arten:

Niemals sollten Zwergbartagamen mit Streifenköpfigen Bartagamen vergesellschaftete werden. Abgesehen davon dass beide Arten schon innerartlich Einzelgänger sind, ist der Größenunterschied eine grob fahrlässige Gefahrenquelle.

Auch größere Echsen stellen eine Gefahr dar und stressen die Tiere. Kragenechsen z.B. können schnell ihre Dominanz durch Kämpfe darstellen. Aber auch ihre Größe und ihre Position oben in den Ästen stressen die Bartagamen sehr.

Männchen und Weibchen

MännchenEinige Männchen hypersexen regelrecht wenn sie dauerhaft ein Weibchen vor der Nase haben. Dieser Fortpflanzungsstress wirkt sich negativ auf Männchen wie Weibchen aus und sollte unterbunden werden.

Generell bedeutet die häufige und regelmäßige Eiablage der Weibchen bei gemischter Haltung großen Stress und geht an die Substanz der Tiere.

Weibchen sollten vor ihrem 24 Lebensmonat nicht begattet werden. Das Ausbilden der Eier benötigt viel Energie, Vitamine und Mineralstoffe, die das Weibchen gerade in der Wachstumsphase dringend für sich selbst benötig.

Doch auch später sind zu häufige Eiablagen sehr auszehrend. Auch bei mehreren Weibchen, versteift sich das Männchen häufig auf ein Weibchen, was vermehrt begattet wird.

Männchen und Männchen


Mehrere Männchen grenzt schon fast an Tierquälerei. Bei viele sozialen Gruppentieren gibt es bei der Haltung mehrerer Männchen schon häufig Probleme.Mit Bartagamen hat man aber einzelgängerische und territoriale Männchen, welche absolut kein anderes Männchen dulden.

Herrscht also bei einer Vergesellschaftung mehrere Männchen Ruhe, lässt sich ein Tier in die Rolle eines Weibchens drücken und wird massiv unterdrückt. Das kann soweit gehen, dass sich das Tier schlechter entwickelt, oft kleiner ist und Stachel usw. nicht so stark ausgeprägt sind.

Es passiert häufig, dass das unterdrückte Tier sich irgendwann wehrt und es zu sehr blutigen Kämpfen kommen kann.

Hier sieht man ein Männchen, welches über einen längeren Zeitraum immer weider Bisse in den Schwanz durch ein anderes Männchen erlitt. Ein Großteil musste amputiert werden.

Somit gibt es keine Möglichkeit, mehrere Männchen ohne Nachteil für mindestens eines der Tiere zu halten.


Es stellt sich also die Frage, ist eine Vergesellschaftung das Beste für die Tiere und kann ich mit Sicherheit allen Tieren weiterhin ein zu Hause biete, auch wenn sie sich nicht vertragen?

NekroseSchwarzes nekrotisches (absterbendes) Gewebe. Verformung von wiederholten Bissattacken eines anderen Männchens. Starke Schädigung der Struktur durch Entzündungen, wiederholten Verletzungen des Schwanzes und suboptimaler Haltung.

Nekrose

Amputation Bissverletzung6