Ausleuchtung
Wie bereits erwähnt, sieht eine Bartagamen die Welt mit anderen Augen.
Was für uns hell erscheint, ist für ein solch sonnenliebendes Tier noch lange nicht ausreichend.
Somit
sollte hier wirklich auf keinen Fall gespart werden oder sich mit
einfachen
Baumarktlämpchen zufrieden gegeben werden. Es schadet den
Tieren und schränkt
deren Lebensqualität
stark ein.
Zur Beleuchtung eines jeden Terrariums sollte eine Mischung aus hellen Lichtquellen durch Metalldampf-Hochdrucklampen (HQI/HCI/HID) und einer Schattenaufhellung durch T5 Leuchtstoffröhren mit Reflektor dienen.
Ungefähre
Faustregel für ein 200x80x80 Terrarium:
- 3-4x HCI/HQI Strahler 70 Watt, (z.B. Philips CDM-R 942, HIT-DE Einbaustrahler, mit UV Bright Sun Desert, Solar Raptor HID) Vorschaltgerät nötig *
- 2-3x T5 Röhren 54 Watt (z.B. Narva Biovital 958), Vorschaltgerät nötig
- Event. noch ein separat angebrachte Wärmelampe (z.B. normale Baumarktlampe, PAR-Halogenstrahler usw.)
-
UV-Quelle
(z.B. Lucky Reptile Bright Sun Desert 70 Watt,
Vorschaltgerät nötig)*
*(Wird als UV-Beleuchtung z.B. eine Lucky Reptile Bright Sun genutzt, kann auf je einen HCI/HQI Strahler verzichtet werden.)
Von sogenannten Rotlichtlampen wird in der Bartagamenhaltung dringend abgeraten, da die Tiere in der Natur nicht zwischen Licht und Wärme unterscheiden. Somit kann es zu starken Verbrennungen kommen, oder zu völlig ungenutzten Wärmequellen, da diese nicht erkannt werden.
(Anschließen eines
Vorschlatgeräts: Unten auf der Seite mit Bilder http://www.licht-im-terrarium.de/hqi/elektro)
Wie imitiere ich das Licht der Australische Steppe?
Bartagamen sind heliophil, also lichtliebende Tiere und können
sogar im UV-Bereich Licht wahrnehmen. Um diesem Umstand gerecht zu
werden und um die australische Steppe zu imitieren, sind 3 Arten von
Lampen notwendig, damit es den Drachen auch bei uns gut geht:
- 1. Sogenannte Metalldampf-Hochdrucklampen (HQI, HCI, HID)+ externem Vorschaltgerät. Gute UV-Lampe
Nur durch diese Technik mit Vorschaltgerät ist es möglich, genug Helligkeit zu erzeugen. Zeitgleich geben einige Modelle eine super UV-Abdeckung für die Tiere. Diese Art von Lampen sind die wichtigsten Lampen und sollten immer über die komplette Länge verteilt werden.
- Gleichzeitig eine gute UV-Lampe: z.B. Solar Raptor HID, Bright sun Desert verwenden.
- Das Vorschaltgerät kann original, von Philips, Osram oder Tridonic sein
- Ohne UV als Zusatzbeleuchtung: z.B. HIT-Strahler, CDM-R-Strahler
- Immer mehrere solcher Lampen auf die komplette Terrarienlänge verteilt
Aktuell gibt es sonst keine bezahlbare Technik, die diese Helligkeit und Ausleuchtung garantieren kann (siehe Bild weiter unten). Diese Art von Lampen ist somit ein absolutes Muss für jedes Bartagamenterrarium!
Zum Vergleich: Normale kompaktlampen und Glühlampen haben häufig einen Lux-Wert von 500 bis meist maximal 20 000 Lux. Eine HQI/HID/HCI kommt bei 30 cm Abstand auf ca 70 000 lux. Die Sonne bietet häufig über 100 000 lux.
-
2. T5 Röhren + Reflektor mit Tageslichtspektrum
Um die Schatten der hellen HQI-Spots aufzuhellen, benötigen wir Licht über die komplette Länge des Terrariums. Dazu eigenen sich T5 Röhren.
- Tageslichtspektrum bedeutet, dass die Röhre zwischen
5500-6500K besitzt. Dies ist an der Kennung 958 oder 965 zu erkennen.
- z.B. Narva Bio Vital 958 HO oder Osram Lumilux 965 HO (es sollte immer die HO Variante gewählt werden, sie ist bedeutend heller)
-
3. Halogenstrahler
Halogenstrahler sind nicht für die Helligkeit, sondern hauptsächlich für die Wärme der Sonnenplätze zu nutzen.
- Um auf die benötigten 45-50 °C zu kommen,
können
mit diesen Strahlern punktuell Wärmespots errichtet werden
- Normale Halogenstrahler aus dem Baumarkt sind völlig ausreichend
- Richtet man sie auf den gleichen Platz wie die oben genannten UV-Lampen, hat man einen idealen Sonnenplatz
-
4. UV-Lampen
Von Röhren sowie Kompaktlampen als UV-Lampe ist abzuraten. Spektrum sowie Reichweite dieser Lampen sind in den meisten Fällen unzureichend. Es sollten die oben genannten HQI/HID Strahler genutzt werden. So hat man Helligkeit und ein gutes UV-Spektrum mit passender Reichweite für seine Tiere
- Solar Raptor HID, Bright sun Desert + passendem Vorschaltgerät
- Keine Röhren oder Kompaktlampen
Zum Vergleich wie dunkel leider oft verkaufte Lampen wirklich sind:
Links: Exo Terra Solar Glo 160w | Mitte: Bright Sun flood 70w | Rechts: normale Glühbirne 70w |
(ohne externem Vorschaltgerät) | (mit externem Vorschaltgerät) | (ohne externem Vorschaltgerät) |
Brauche ich denn wirklich so viele verschiedene Lampen?
Diese Frage kann man nur mit einem klaren "Ja" beantworten. Die Tiere können andere Bereiche des Lichts wahrnehmen und kommen aus eine lichtdurchfluteten Welt, der australischen Steppe.
Da
die Tiere UV
wahrnehmen, empfiehlt es sich UV Lampen zu nutzen, die
auch ganztägig
eingesetzt werden.
Somit empfiehlt es sich hier helle Metalldampf-Hochdrucklampen mit UV
zu nutzen, wie z.B. Solar Raptor HID oder Bright Sun Desert mit externen
Vorschaltgeräten.
Eben jene
Metalldampf-Hochdrucklampen (HQI, HCI, HID) machen die helle Beleuchtung
aus. Um eine große Fläche ohne UV
auszuleuchten, eigenen sich z.B. Philips CDM-R 942 oder
HIT-DE Einbaustrahler.
Zum Vergleich, ein Sonnentag
hat über
100 000 Lux (Lux = Beleuchtungsstärke), eine HQI meist ca. 70 000
Lux, und die oft verkauften Mischlichtstrahler haben oft nur 10
000 Lux bis ca. 35
000 Lux.
Zu diesen hellen Spots eignen sich dann T5 Röhren
zur Schattenaufhellung. Narva Biovital sind gut. Die Kennung 958 HO
ist tageslichtähnlich mit hohem
Lichtausstoß.
( 9 = Farbwiedergabeindex von >90, wobei 100 den
optimalen Wert darstellt, 58 = Farbtemperatur. Hier also 5 800 Kelvin).
Farbtemperatur alleine macht aber keine gute Lampe aus:
- http://www.licht-im-terrarium.de/vis/lampen
- http://www.licht-im-terrarium.de/strahlung/farbtemperatur
Für die punktuelle Wärme muss man dann individuell schauen wie viel und wie viel Watt man noch braucht. da reichen normale PAR-Halogenstrahler.
Anbringung
Bei der
Anbringung der Lampe, sollte auf die richtige Fassung geachtet werden.
Hierzu
eigenen sich am besten Keramikfassungen,
da einige Leuchtmittel doch
eine sehr
hohe Temperatur erreichen. Die Kabel welche
von der Fassung zum
Vorschaltgerät
laufen, sollten immer möglichst
kurz gehalten und
natürlich unerreichbar
für die Tiere angebracht werden. Auch sind hier dicke
Silikonkabel zu bevorzugen.
Der Abstand zwischen Leuchtmittel und dem Tier ist immer auszumessen bzw. Lampen die eventuell von der Bartagame erreicht werden können müssen mit einem Gitterkäfig gesichert werden.
Werden gedrehte Sparlampen, wie z.B. die Philips Tornado verwendet, sollte darauf geachtet werden, dass diese waagerecht und mit Reflektor angebracht werden. Es sollten immer 2 Tornados als Ersatz für eine Röhre dienen. Sie sollen als T5 Ersatz dienen, somit darf nicht zu viel Helligkeit nach oben oder zu den Seiten hin verloren gehen. Bei Höhen Terrarien empfiehlt sich weiterhin das Nutzen von T5 Röhren.
Darauf ist ebenfalls zu achten
Bei den Halogenmetalldampflampen ist es wichtig darauf zu achten, dass die Vorschaltgeräte an die benötigte Watt-Zahl angepasst sind da diese nicht variieren dürfen.
Doch Licht ist nicht gleich Licht: Es gibt große Unterschiede in Bezug auf die Lichtfarbe. Für die Bartagamenhaltung wird eine Lichtfarbe von 4.500 - 5.500 K angeraten. Da Reptilien aber eine andere Farbwahrnehmung haben und die Lampen für das menschliche Auge konzipiert wurden, muss hier immer zusätzlich das Spektrum der Lampe berücksichtigt werden. Die meisten Lampen, welche diese Werte erzeugen werden auch als Tageslichtlampen (Daylight) bezeichnet oder werden mit den Buchstaben NDL markiert.
Viele greifen zu den im „Fachhandel“ angeratenen Spar- und Einfachlampen, welche eher handelsüblichen Glühbirnen gleichen. Zur alleinigen Beleuchtung ist hiervon abzuraten, da sie den Tieren in keiner Weise gerecht werden und leider mehr dem Geldbeutel der Geschäfte als dem Wohlbefinden Bartagamen dienen.
Oft werden auch noch die T8 Röhren für die Terrarienhaltung angepriesen. Technisch und auch von den Lichtwerten her, können diese jedoch der neuen T5 Generation nicht mehr das Wasser reichen. So sollte darauf geachtet werden, dass grade zu Beginn Wert auf eine T5 Röhre gelegt wird.
Hierbei ist
das Anbringen von Reflektoren ratsam, da so das Terrarium noch einmal
um ein
vielfaches heller erscheint.
Beispiel für eine Einkaufsliste
Hier werden keine Shops empfohlen und auch keine Garantie dafür übernommen. Hier werden nur nützliche und wichtige Produkte vorgestellt. Es empfiehlt sich generell die Preise auf verschiedenen Plattformen zu vergleichen.
Metalldampflampen für externe Vorschaltgeräte:
Alle Leuchtmittel sollte nur in einer Keramikfassung angebracht werden.
- Solar Raptor HID: Beispiel 70 Watt über Amazon https://amzn.to/2IsEikw
- Reptiles Expert: Beispiel 70 Watt über Amazon https://amzn.to/2QZZ2nE
- Bright sun Desert: Beispiel 70 Watt über Amazon (Achtung Desert, nicht Jungle!) https://amzn.to/2wHtZDN
Vorschaltgeräte für Metalldampflampen:
Generell sollten nur dicke Silikonkabel verwendet werden und die Verkabelung fachgerecht überprüft werden. Die Wattzahl muss immer zum Leuchtmittel passen, also niemals eine 35 Watt-Lampe mit einem 50 Watt Vorschaltgerät betreiben, auch nicht andersherum.- Osram: (Achtung, Verkabelung sollte immer fachgerecht (z.B. Elektriker) überprüft werden!) https://bit.ly/2Iyegwb
- Philips: (Achtung, Verkabelung sollte immer fachgerecht (z.B. Elektriker) überprüft werden!) https://bit.ly/31pbKRG
- Methline Lichtleichte 54 Watt: https://bit.ly/2WwyC2N
- Sylvania Lichtleite 54 Watt: https://amzn.to/2Ww9dS9
Leuchtstofföhren T5:
- Osram : https://amzn.to/2MznYDM